Komebukuro

Komebukuro - schön wie japanische Reisbeutel

Komebukuro waren im alten Japan Kordeltaschen, in denen Reis als Opfergaben bei religiösen Zeremonien in die Tempel gebracht wurden. Der Außenstoff war oft aus Seide. Innen wurde meist weißer Baumwollstoff verwandt. Rot und grün waren die Quastenkordeln. Heute gibt es diese Sitte nicht mehr.

Nun aber finden die Komebukuro mit dem typisch japanischen Patchworkstil in vielfältiger Weise und den unterschiedlichsten Stoffen wieder Verwendung. 
Kome heißt Reis und Bukuro heißt Beutel. Heute werden sie zu hübschen Behältnissen für Alles und Vieles im täglichen Leben.

Es gibt im Internet einige Anleitungen für diese Stoffbeutel. Ich habe meine nach eigenen Wünschen erstellt. 


Die Komebukuro haben alle eine Größe von 20 x 20 x 20 cm, sowie an den Nahtseiten eine Zugabe von 1 cm. Sie bestehen aus 5 Stoffteilen für die Außenseite in der Größe 20 x 20 cm. Dies ebenso für das Innenfutter. Die vier Schlaufen haben die fertige Größe von 13 x 8 cm und werden der Länge nach gefaltet.

Der Innenstoff hat mit Volumenvlies ein wenig Fülle und Standfestigkeit bekommen.


Für diese blauen Komebukuro habe ich Stoffe aus der Blaudruckerei in Jever genommen. Die Leinen- bzw. Baumwollstoffe sind im alten Handwerksverfahren indioblau gefärbt.

Bereits in meiner Schulzeit - und das ist schon etliche Jahrzehnte her - habe ich auf Leinenhandtüchern meiner Oma Stoffdrucke gemacht mit Blättern. Dafür wurden die damals noch unbenutzten Handtücher erst einmal gewaschen, damit die Appretur herausging. Und dann - nach dem Bedrucken – lagen die Handtücher im Schrank und warteten auf ihren Einsatz …


Die Stickerei erinnert an die alte japanische Sticktechnik Sashiko.


Sashiko kommt aus dem Norden Japans und bedeutet so viel wie „kleiner Stich“. Früher wurden defekte Kleidungsstücke mit neuen Stoffteilen in dieser Näh- und Sticktechnik repariert. Sie konnten so wieder getragen werden.
Wie Sashiko einst entstand, liegt im Dunkel der Jahrhunderte. Doch nach und nach wurden aus weißen Fäden und blauen Stoffen wahre Kunstwerke mit diesem Webstich.


Viele meiner zweifarbigen Kordeln sind von Hand aus Baumwollgarn mit doppelten Faden gedreht. Jede der zwei Kordeln haben eine Länge von 150 cm.

Es geht aber auch anders und das ganz im japanischen Stil. Es sind wenige Millimeter dicke Stoffkordeln aus Chirimen, einem krausen japanischen Stoff (Kimonostoff). Ich habe sie fertig gekauft und zwar zusammen mit Baumwollstoffen im typisch japanischen Muster.

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